Freiwillige Feuerwehr Rutzendorf

(Festgelegtes Gründungsdatum 5. Jänner 1890)

Der tatsächliche Gründungstag der Freiwilligen Feuerwehr Rutzendorf ist nicht bekannt, da bisher weder eine Urkunde noch sonst ein Schriftstück vorhanden ist, aus dem dies ersichtlich wäre. Aus einem Schreiben der „K.K. NÖ. Statthalterei“ vom 26. November 1889, geht hervor, dass die Wehr aufgelöst wurde.
Aufgrund von Eintragungen im Stammbuch kann angenommen werden, dass am 5. Jänner 1890  die Freiwillige Feuerwehr Rutzendorf neu gegründet wurde. An diesem Tag traten mehrere Männer in die Feuerwehr ein und bekleideten auch gleich Funktionen für das Kommando. Franz WALK – Wagnermeister als Hauptmann, Stellvertreter war Jakob WITZMANN – Kaufmann, Kassier Johann ROSKOPF – Maurermeister, Schriftführer Franz BERGER – Wirtssohn. Zu Beginn waren 15 Mitglieder. Bis 1897 stieg die Zahl auf 40 Mitglieder an.
Die Führungspositionen dürften sich vermutlich wegen Unstimmigkeiten zumindest jährlich verändert haben. Am 6. Februar 1898 beginnt die Standesliste mit dem neuen Hauptmann Josef REDL, Wirtschaftsbesitzer und Schriftführer Julius PÜLLER, Fleischhauer. Beim zweiten Start hatte die Feuerwehr 26 Mitglieder.

Die 1. Feuerwehrfrau war die Gastwirtin und Wirtschaftsbesitzerin Rosina BRAND. In der Zeit von 1. Jänner 1909 bis 1. Jänner 1912. Soweit die Aufzeichnungen aus dem Stammbuch, das bis 1918 geführt wurde.

Von 1918 bis 1946 gibt es keine schriftlichen Aufzeichnungen. Mündlichen Überlieferungen nach hatte die Feuerwehr Rutzendorf einen Pferdewagen, auf dem eine Handpumpe montiert war, die von vier Männern betätigt wurde. Der letzte Einsatz dieser Pumpe war am  8. Dezember 1931, als der Stadel der Familie BREUER abbrannte.

1934 wurde unter Hauptmann Ferdinand ZIMMERMANN die erste Motorpumpe – eine KNAUSS – gekauft und auf den Pferdewagen montiert. 1945 wurde diese Pumpe von den russischen Besatzern, um Löscharbeiten zu verhindern, in den Teich geworfen.

11. April 1945: Der Pferdestall stall der Herr schaft (Gutshof) ist ab gebrannt.

Bei einer Versammlung am 26. Dezember 1946 beschwerte sich Hauptmann Josef ROSAR, dass die Gemeinde Wien kein Geld für die Feuerwehr zur Verfügung stellte. Auch waren weder Kassier, noch Schriftführer bestellt, so dass er sämtliche Arbeiten selber machen musste. Er stellte sein Amt zur Verfügung, so dass es zu den ersten Neuwahlen nach dem Krieg kam. Hauptmann wurde Matthias KRIEGL, Stellvertreter Johann LEINKAUF, Kassier und Schriftführer Josef ZEHENTBAUER.

Am 25. März 1947 gab es in Rutzendorf den ersten Hochwassereinsatz. Das Wasser kam von der Lob (Groß-EnzersdorferStraße), füllte den Teich und stieg so hoch, dass das Haus der Familie RUSSEK und zwei Häuser der Familien BACHINGER geräumt werden mussten. Daraufhin wurde die 1945 aufgefrorene KNAUSS-Pumpe vom Schlossermeister KRIEGL repariert. Die Rechnung wurde von den Erträgen des Feuerwehrballs und einer Haussammlung beglichen. Um Geld für die Feuerwehr zu beschaffen wurde 1947 eine Theatergruppe gegründet,  die äußerst erfolgreich war. Sie spielte auch in Probstdorf und in Wittau.

10. August 1948: Kesselexplosion am Feld der Gutsverwaltung Rutzendorf. Dabei kamen zwei Arbeiter ums Leben.

8. Dezember 1948: Brand einer Strohtriste bei Johann Roskopf – zehn Mann waren im Einsatz.

1949 kam es dann zum Ankauf einer sogenannten Luftschutzpumpe – Marke BREUER – um 5.500,– Schilling – von der Fa. ROSENBAUER.

1949: Brand bei Johann REDL, Rutzendorf Nr. 5. Im Einsatz waren sieben Ortsfeuerwehren und ein Löschzug der Gemeinde Wien.
Keller bei Kriegl, Rutzendorf Nr. 12, ausgepumpt.

23. Juni 1950: Wohnungsbrand am Thavonhof – acht Mann waren im Einsatz.

Am 16. Juni 1952 gab es wieder eine Überschwemmung. Die Stallungen bei Leopold LIST, Rutzendorf Nr. 21, mussten geräumt werden.

Bis 1955 war Rutzendorf Teil des 22. Wiener Gemeindebezirkes. Danach wurde Rutzendorf eine selbstständige Gemeinde (bis 1971). In dieser Zeit Samuel HAGENAUER Bürgermeister.

10. August 1956: Scheunenbrand bei Franz Raidl, Franzensdorf Nr. 36.

1958: Ankauf eines neuen Anhängers für Traktoren, von der Fa. ROSENBAUER, um S 24.000,–.

20. August 1958: Scheunenbrand bei Vettermann in Franzensdorf. Elf Mann waren im Einsatz.

31. Oktober 1958: Einweihung des Kriegerdenkmales neben der Volksschule (heute Kindergarten).

1959 Brände: Am 10. Juni in Andlersdorf eine Scheune – acht Mann waren im Einsatz. Am 18. Juni in Franzensdorf bei Unger Nr. 33 – zehn Mann waren im Einsatz.

25. November 1963: Lieferung und Einschulung der neuen Motorspritze VW TS75 durch die Fa. ROSENBAUER.

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28. Februar 1966: Bauverhandlung für den Bau eines neuen Feuerwehrhauses. Von 14. bis 16. Mai wurde von den Feuerwehrmännern das alte Zeughaus ausgeräumt und danach abgerissen. Am 11. August wurde mit dem Bau des neuen Hauses begonnen. Für die Alarmierung gibt es ab dieser Zeit eine Sirene.

1967 wurde ein Löschteich im ehemaligen Schulhof gebaut, der seither auch als Schwimmbad genützt wird.

7. August 1968: Einweihung des neuen Feuerwehrhauses und des Löschteiches durch Pfarrer FASSBÄNDER. Festansprache von Herrn LH-Stv. Dr. Otto Tschadek.

8. November 1968: Tankwagenunfall auf der Landeshauptstraße 5. Abfackeln von 6.000 Liter Heizöl schwer. BH, Bezirkskommando und angrenzende Wehren waren bei den Aufräumungsarbeiten behilflich.

11. März 1970: Bescheid der Wiener Sicherheitsdirektion über die Vereinsauflösung der Freiwilligen FeuerwehrRutzendorf.

1971 die Gemeinde Rutzendorf mit Groß-Enzersdorf zusammengelegt.

6. September 1972: Bescheid der NÖ. Landesregierung vom 31. Dezember 1971 über die Eintragung ins NÖ. Feuerwehrregister. Die Feuerwehren wurden damit öffentlich rechtliche Körperschaften.

1978 nahm eine Wettkampfgruppe an den Landesfeuerwehrwettkämpfen in Holla brunn teil und errang „Bronze“. Die äußerst gut geschulte Truppe wurde auch dringend benötigt, denn ein Feuerteufel hatte am 7., 15., 16., 17. und 20. August zugeschlagen und sorgte für Dauereinsätze – 155 Mann mit 484 Stunden.

6. Jänner 1980: Bürgermeister Ing. Hubert HAUNOLD bewilligte den Ankauf eines Kleinlöschfahrzeuges.

31. Mai 1981: Einweihung des KLF VW T35 durch Pfarrer Fischer.

9. Juli 1983: Dach des Feuerwehrhauses abgedeckt, Dachstuhl ausgebessert und Dach neu eingedeckt.

1984 wurde ein Foto mit der Mannschaft vor dem Feuerwehrhaus gemacht.


11. Juni 1994: Es wurde mit dem Umbau des Feuerwehrhauses begonnen. Mit finanzieller Unterstützung der Gemeinde wurde ein neues Dach errichtet und der neu vor handene Platz zu einem Schulungs und Versammlungsraum ausgebaut. Von den Feuerwehrmitgliedern wurden 619 Stunden und von freiwilligen Helfern 217 Stunden (Maurer- und Zimmermannsarbeiten) geleistet.

 21. September 1995: Brandeinsatz in Rutzendorf bei Familie Josef ROSKOPF. Ein stehender Anhänger, beladen mit Jutesäcken, begann zu brennen. Das Feuer griff auf den mit Stroh gefüllten Dachboden über. Nach 3,5 Stunden konnte „Brand aus“ gegeben werden. Vier Feuerwehren mit 41 Mann waren im Einsatz.

9. Juli 1996: Neue Tragkraftspritze TS 12 Fox wurde von der Fa. ROSENBAUER geliefert und die Maschinisten eingeschult.

3. Mai 1997: Das fertiggestellte Feuerwehrhaus wurde nach einer Florianimesse von Pfarrer Mag. Heinz LEDERLEITNER eingeweiht. Beim anschließenden Fest wurden auch die neuen Fahrzeuge der Freiwilligen Feuerwehr Groß-Enzersdorf vorgestellt.

In den Jahren 1997 bis 2003 wurden bei den Feuerwehrleistungsbewerben mehrere Siege und auch der Wanderpokal (drei maliger Abschnittssieger) errungen. Bei den internationalen Parallelbewerben in Dobermannsdorf konnte die bis dahin in Rutzendorf unerreichte Löschangriffszeit von 38,4 Sek. erzielt werden.

11. April 1998: Ein Chrysler Voyager wurde gebraucht gekauft, lackiert und als Kommandofahrzeug ausgestattet.

September 1998: Beim Rodelhügel wurde von den Kameraden eine Trainings- bzw. Bewerbsbahn für Nassbewerbe angelegt.

Juli 2001: Von der Freiwilligen Feuerwehr Groß-Enzersdorf wurde das RF-A (Rüstfahrzeug) angekauft.

Jänner 2002: Es wurde ein Einachsanhänger gekauft und von Kdt.-Stv. Markus ROSKOPF zu einem TSA (Tragkraftspritzenanhänger) aufgebaut.

13. März 2002: Kauf einer Abschleppachse

Oktober 2002: Von der Gutsverwaltung wurde eine alte Traktorgarage angemietet und von einigen Kameraden zu einem weiteren Standort mit Garage und Umkleideraum ausgebaut.

2004: Ankauf eines KLF-W´s (Kleinlöschfahrzeug-Wasser). Dieses Fahrzeug entspricht dem letzten Stand der Technik. Mit einem 800-Liter-Tank, einer neuen TS (Tragkraftspritze, die vom Tank und von Brunnen Wasser fördern kann) und einer Schnellangriffseinrichtung kann sehr rasch eine Brandbekämpfung durchgeführt werden.
Das alte KLF wurde von einigen Kameraden zu einem MTF (Mannschaftstransportfahrzeug) umgebaut.

29. Mai 2005: Autoweihe am Sportplatz Nach der Kranzniederlegung beim Kriegerdenkmal wurde das neue KLF-W und das MTF im Rahmen einer hl. Messe gesegnet. Danach fanden die Feierlichkeiten vor dem Feuerwehrhaus in der Ortsstraße statt.

Juni 2007: Ein vom Landesfeuerwehrverband zu 100 % gefördertes Fahrzeug, UNIMOG mit Kran, das als Versorgungsfahrzeug (VF-K) bei Hochwasser eingesetzt werden kann, wurde bei uns stationiert. Zu diesem Zeitpunkt war abermals ein Umbau des Feuerwehrhauses notwendig. Das Feuerwehrhaus 2 (Am Gutshof) musste in Raumhöhe und Einfahrtshöhe adaptiert werden. In nicht einmal drei Monaten wurde der Umbau, dank des großartigen Einsatzes vieler Kameraden, fertiggestellt.

10. Oktober 2007: Das VF-K wurde vom Kdt. Ing. Markus Roskopf und Kdt.-Stv. Reinhard Wilding von der Fa. EMPEL aus Tirol abgeholt.

November 2007: Um den Fahrzeugstand nicht zu erhöhen, musste das Rüstfahrzeug abgegeben werden. Als Ersatz wurde ein Rüstcontainer (Wechsellader– WL-R) geplant und durch engagierte Feuerwehrkameraden gebaut. Der Großteil der Ausrüstung des RÜST konnte hier untergebracht werden.

Nr. 15 (Copy)27. Februar 2010: Es erfolgte der Spatenstich für ein neues Feuerwehrhaus, auf dem Grundstück neben dem Tennisplatz. Im Juni wurde mit dem Aushub für die Bodenplatte begonnen. Viele Stunden freiwilliger Arbeit unserer Mitglieder, finanzielle Unterstützung von der Ortsbevölkerung und von Firmen, Förderung vom Land NÖ und ein großer Beitrag der Stadtgemeinde Groß-Enzersdorf machten dieses Projekt möglich.

3. November 2012: Die Jugendfeuerwehr Rutzendorf wurde gegründet. Vierzehn Mädchen und Buben, aus Rutzendorf und Franzensdorf, übernahmen aus der Hand unseres Kommandanten, als sichtbares Zeichen ihrer Mitgliedschaft, einen Helm.

Am 7. September 2014 konnte die offizielle Eröffnung des fertigen Feuerwehrhauses gefeiert werden. Der Zeitplan konnte um ein Jahr verkürzt werden. Im Beisein von Vertretern der Politik, Wirtschaft, Feuerwehren, Sponsoren und der Ortsbevölkerung nahm Pfarrer Dr. Helmut Ringhofer die festliche Segnung des neuen Bauwerkes vor.

17. Dezember 2014: Aufgrund eines Landesfeuerwehrratsbeschlusses wurde eine vom Landesfeuerwehrverband angekaufte Großpumpenanlage (SPA 900) in Rutzendorf, zum UNIMOG stationiert. Die Pumpe dient für den Hochwassereinsatz. Sie hat eine Leistung von 900 m3 pro Stunde.